Im Juli waren 27 Israelis bei uns zu Besuch und im Oktober fahren wir. Das Programm war dicht gefüllt mit vielen emotionalen Höhepunkten, aber auch viel Austausch und Freizeit. Gearbeitet wurde an einem gemeinsamen Filmprojekt „Captain Prejudice“, eine Art Supermann, der überall auf der Welt Vorurteile aufklärt. Der letzte Teil des Filmes wird im Oktober in Israel gedreht.
Das Programm in Stichworten, wie es jeder auf einem kleinen Faltblatt bei sich hatte: Projektarbeit, Düsseldorf Gehry-Häuser, Landtag, Promenade, Gestapogefängnis Köln, Museum deutscher Geschichte Bonn und ein Abschluss zu Shabatbeginn in der Synagoge Roonstrasse, Eine-Welt-Tag, in den Familien, Projektarbeit, Wülfrath, Schloss Sanssouci, Brandenburger Tor, das Stelenfeld, Bundestag, Sachsenhausen und alles bei „israelischen“ Temperaturen.
Emotionaler Höhepunkt war sicher der gemeinsame Besuch in Gedenkstätte KZ Sachsenhausen. Die Verarbeitung warf unserer gesamtes Programm des letzten Tages über den Haufen. Wichtiger war allen Teilnehmern eine grosse Gesprächsrunde über das erlebte des Vortages. Jeder durfte sagen, was ihn im Rückblick immer noch bewegt. Viele Israelis sagten, allein wären sie auf der weiten Fläche des Appellplatzes verloren gewesen und es sei gut gewesen, dass wir gemeinsam dort waren. Immer wieder fiel das Wort „powerful“. Viele Deutsche fassten ihre Empfindungen zusammen mit Worten wie „ein Gefühl, was ich wahrscheinlich nie wieder so erleben werde“. Shachar fasste es so zusammen: „Auf dem Platz fühlte ich Chaos. Aber wir sind hier und wir sind Freunde. Niemand von uns ist verantwortlich, niemand ist schuldig. Wir sind Freunde, das gibt Hoffnung. Wir Israelis haben im Moment keine gute Beziehung mit unseren Nachbarn, aber ich hoffe, dass unsere Kinder einmal genauso zusammen sind und sie miteinander Kaffee trinken werden.“ Spontan, fast geflüstert: „Hoffentlich wird er unser nächster Ministerpräsident.“ Applaus in der Runde, ein gemeinsamer Vers, und dann ist der Besuch schon fast vorüber. Aber wir sehen uns wieder, im Oktober, in Israel.
Die Gruppe nahm auch am Eine-Welt-Tag 2013 in Wülfrath teil. Dana und Nitzan haben auf hebräisch gesungen.
Die Bewerbungen für den Austausch 2014 sind abgeschlossen. Wir gehen davon aus, dass wir Anfang April fahren werden und die israelische Gruppe Ende August kommt.