Schüleraustausch

Seit 2008 unterstützen wir den jährlichen Schüleraustausch des Gymnasiums Wülfrath mit Israel, zuerst mit einer drusischen Schule in Galiläa, seit 2010 mit der Regional Highschool in Be‘er Tuvia (40 km südlich von Haifa). Da nicht alle Jugendlichen die Chance auf eine Teilnahme haben, bemühen wir uns auch um einen Austausch über diese Zielgruppe hinaus.

Aufgrund der bisherigen Austausche hat sich auch eine Unterstützung für einen Austausch einzelner Jugendlicher (Praktikum, freiwilliges soziales Jahr, usw.) nach Israel ergeben.

 

Während des Austausches wohnen wir in Gastfamilien und nehmen entsprechend beim Gegenbesuch auch Israelis auf. Etwa eine Woche planen wir einen gemeinsamen Schulunterricht, der durch ein Sightseeingprogramm erweitert wird. Während dieser Woche versuchen wir ein gemeinsames Projekt zu gestalten. Etwa drei Tage verbringen wir ausserhalb von Be‘er Tuvia bzw. Wülfrath, um jeweils andere Teile des Landes kennenzulernen.

Trust

In Israel besichtigen wir viele bekannte Orte. Wir sind in Jerusalem, sehen die Klagemauer, den Ölberg, das Gartengrab und die Via dolorosa. Ein wichtiger Punkt ist der Besuch der Gedenkstätte Yad Vashem: ein beeindruckendes Museum mit vielen Originalen aus der NS-Zeit, ein bewegendes Kinderhaus zum Gedenken an die während der Shoa ermordeten Kinder, das Korczakdenkmal, die Allee der Gerechten mit dem Baum für Oskar Schindler.

Natürlich schwimmen wir im Toten Meer (oder besser: wir liegen auf dem Wasser), wir laufen durch die Wüste, wir fahren mit Booten auf dem Jordan, baden im See Genezareth, steigen in Höhlen, geniessen heisse Schwefelquellen. Wir erleben ein faszinierendes Land voll mit riesigen landschaftlicheren Gegensätzen und unterschiedlichsten Menschen dreier Religionen. Kaum vorstellbar, dass es in Jerusalem im Winter schneien kann und eine halbe Autostunde weiter am Toten Meer das Wasser 22 Grad warm ist. Und zwischen jüdischer Religion und Islam ist es manchmal nur ein Steinwurf. Aber auch die christlichen Religionen leben manchmal in solchen Spannungen, dass z.B. die Ordnung in der Grabeskirche „neutralen“ Muslimen übertragen werden musste.

 

Viele fahren mit Sicherheitsbedenken im Gepäck und erfahren, dass die   Bilder aus dem Fernsehen nicht der   Alltag sind. Wir erleben Israelis, die Deutschen gegenüber nicht die Geschichte aufrechnen. Und da in den meisten Schülergruppen Schüler verschiedener Religionen sind, dass es kein Problem ist, gemeinsam Kirchen, Synagogen und Moscheen zu besuchen und miteinander über Religion zu sprechen (und nicht zu streiten). Es gab schon Gruppen mit drei Nationalitäten und fünf Religionen in einem Bus.

Viele kehren zurück mit bewegenden Eindrücken, vielen neuen Freunden und dem Wunsch noch einmal mit mehr Zeit das Land und seine Menschen zu erleben.